In den Klassenräumen unseres Gymnasiums lernt man viel über Chemie und Biologie. Doch wie kann man das angeeignete Wissen vertiefen? Dafür begibt man sich am besten in die Natur, wo das gesamte Gelernte ursprünglich herkommt. Der Nationalpark Harz in unserem Bundesland Sachsen-Anhalt eignete sich dafür perfekt, da er eine große Biodiversität bietet. Mit dem großen Waldsterben hat er aber auch einige Probleme, mit denen man sich befassen kann. So kam es also, dass wir uns am Dienstag dem 3. Juni 2025 als Biologie- und Chemiekurse der 11. Klasse gemeinsam auf den Brocken begaben. Begleitet wurden wir dabei auch vom Physik-Leistungskurs.
Bei einem Besuch im Harz kann eine Wanderung auf den höchsten Gipfel des Mittelgebirges natürlich nicht fehlen. Wir starteten unseren Aufstieg in Torfhaus in Niedersachsen. Nach den ersten Metern durch den Wald erreichte unsere Gruppe das Goethemoor, in welchem verschiedene Aufgaben zu erledigen waren. Die Schülerinnen und Schüler analysierten die lokale Fauna und beobachteten, welche Auswirkungen der Bau des Wanderweges auf das Moor hatte. Währenddessen hatten einige Mitglieder der Chemiekurse eine besondere Aufgabe: Sie sollten im nahe gelegenen Abbegraben die pH-Werte, sowie die Konzentrationen anderer Chemikalien bestimmen. Dafür wurden Proben aus dem Wasser entnommen, welche durch die Zugabe von Nachweismitteln anzeigten, wie hoch der jeweilige Anteil des Stoffes ist. Der Abbegraben hat einen pH-Wert von 5,7, also sollte man dieses Wasser eher nicht trinken. Außer man hat Lust auf leicht saures Wasser!
Nach den ersten paar Höhenmetern erreicht man schließlich die ehemalige innerdeutsche Grenze. Dieser historische Punkt bot auch einen guten Überblick über die bisher geschaffte Strecke. Es war möglich für uns zu erkennen, wie viel Wald in den letzten Jahren durch den Borkenkäfer verloren gegangen ist. Doch es gibt auch Hoffnung: zwischen dem vielen toten Gewächs sprießen bereits neue Bäume. Folgend ist ein Stück Pfad mit extrem hohen Anstieg, bei dem es manchmal schwer war, mitzuhalten. Doch nach einer Weile harter Arbeit erreichten wir endlich die Brockenspitze. Hier galt vor allem eines: die Energievorräte wieder aufladen! Doch auch an der Spitze endet die Schularbeit nicht. Denn auch die Spitze des Harzes bietet einige besondere Pflanzen, welche entdeckt werden mussten. Nach etwas Erkundung wurde noch ein Gruppenfoto aufgenommen, bevor es wieder bergab ging.
Auf dem Weg bergab entschieden wir uns für den Wildpfad, welcher einen über Stock und Stein bis nach Schierke führt. Diese Route forderte Ruhe, Geschick und etwas Grips, denn sonst landet man noch im Gebüsch! Kurz vor Schierke erreicht man die Bode, welche natürlich gerade zu danach ruft, nach dem pH-Wert untersucht zu werden. Doch auch bei der Bode gilt: Trinke nur, wenn du das ganze mit einem basischen Stoff ausgleichen kannst! Der reißende Bergfluss hat einen pH-Wert von 6. In Schierke angekommen hieß es jedoch auch schon wieder Abschied nehmen, denn hier wartete bereits der Bus in Richtung Tangermünde.
Wir als Schüler hatten die wunderbare Möglichkeit, unser gelerntes Wissen in der Natur anwenden zu können. Doch nicht nur gelernt haben wir: Es wurden auch besondere Erinnerungen geschaffen, an welche wir uns lange erinnern werden. Dafür möchten wir uns bei den begleitenden Lehrkräften bedanken!
(Autor: Malte Bauherr Klasse 11; Fotos: Mina Hofmann)