Adolf Diesterweg

Er war der bedeutendste bürgerliche deutsche Schulpolitiker. Nach Vorbild Friedrich Wilberg Diesterweg und auch durch den Einfluss seines Bruders (Professor in Mannheim) wurde er Lehrer und Erzieher. 1817 promovierte er zum Doktor der Philosophie und widmete sich dem Volksschulwesen und der Lehrerausbildung. 1820 – 1847 leitete Diesterweg Lehrerbildungsseminare in Moers und Berlin. In dieser Zeit wurden Bücher wie „Wegweiser zur Bildung deutscher Lehrer“, „Das pädagogische Deutschland der Gegenwart“ und viele andere Schriften veröffentlicht. Seine als zu progressiv betrachteten Reformversuche im Schulwesen führten schließlich dazu, dass er 1847 als Seminarleiter in den Ruhestand entlassen wurde. 1858 wurde er ins preußische Abgeordnetenhaus gewählt, wo er sich bis zu seinem Tode für eine demokratische Schulreform und eine bessere Ausbildung der Lehrer einsetzte.

1894

Bereits zu dieser Zeit gab es im Ort fünf Schulen. Innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren war die Zahl der Schüler von 900 auf 1023 gestiegen. Für diesen enormen Schülerzuwachs reichten die Räume für die vorhandenen Klassen nicht aus. Da entschloss sich die Stadtverwaltung zum Neubau eines Schulhauses in der Lindenstraße, das als Knabenvolksschule gedacht war. Es sollte eine passende Lage weitab vom Getriebe der Stadt haben. Das Bauprojekt sah zunächst 12 Klassenräume, ein Rektorenzimmer, große Kellerräume, aber auch eine moderne Zentralheizung vor.

1895

Im Herbst wurde der Grundstein für die neue Knabenschule gelegt und dabei eine Urkunde im Beisein von Magistratsmitgliedern und Stadtverordneten eingemauert. Als Vorbild für das Projekt diente die Volksschule Magdeburg – Buckau.

1896

Am 17. August wurde das Schulhaus in Anwesenheit des Magistrats, der Lehrerkollegien der Knaben- und Mädchenschule und zahlreicher Gäste mit der Schlüsselübergabe eingeweiht. Im ersten Jahr der Schuleröffnung wurden 700 Schüler von 12 Lehrern unterrichtet. In den folgenden Jahren stieg die Schülerzahl weiter an, sodass das Schulhaus bald zu klein wurde. Im Jahre 1901 entschloss sich die Stadtverwaltung zu einem Ausbau für weitere sechs Klassen, dem eine nochmalige Erweiterung im Jahre 1905 folgte.Die Schule fasste da bereits 1229 Schüler. In den zwanziger Jahren betrug die Klassenstärke meist 38 – 40 Schüler, unterrichtet wurden weiterhin nur Knaben, und zwar in den Klassen 1 bis 8.

1945

Nach dem Ende des II. Weltkrieges herrschte zunächst bis Oktober 1945 kein Schulbetrieb. In dieser Zeit wurde die Knabenschule von den Besatzungstruppen als Kaserne belegt. Da Tangermünde nach Abzug der Amerikaner in der sowjetischen Besatzungszone lag, wurde bereits am 15.10.1945 auf Befehl der sowjetischen Militärverwaltung der volle Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen. Wesentlichen Neuerungen: Die Abschaffung der Prügelstrafe, die Veränderung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses.

1948

Einschulung im September: Die Kinder werden nicht mehr nach den Geschlechtern getrennt unterrichtet. In den folgenden 40 Jahren wird der Inhalt des Unterrichts zunehmend vom Fachunterricht der polytechnischen Oberschule bestimmt, die Schule wird 10 Jahre besucht. Pionier- und FDJ-Arbeit, aber auch Chorgesang, Arbeitsgemeinschaften und vor allem der Freizeitsport prägten das Bild der Schule in diesen Jahren.

1989

Nach dem Mauerfall wurde das Schulsystem der Bundesrepublik übernommen. Daraus resultierte für das altehrwürdige Gebäude ein erneuter Strukturwandel von der polytechnischen Oberschule zum Gymnasium. Abhängig von landespolitischen Entscheidungen werden Schüler von der fünften oder siebenten bis zur zwölften oder dreizehnten Klasse unterrichtet.